In der aktuellen Herbst-Winterkollektion von Anukoo, der Modemarke von EZA Fairer Handel, werden die Naturfasern Baumwolle und Alpaka in Szene gesetzt. Die Herstellung folgt hohen sozialen und ökologischen Standards.
(Köstendorf/Wien, November 2017) „Transparent arbeiten, menschenwürdig produzieren, die Umwelt schonen, fair handeln: Dafür steht Anukoo,“ sagt EZA-Geschäftsführerin Andrea Schlehuber. „Design und Herstellungsbedingungen haben für uns gleichermaßen Gewicht.“ Die Modelle der aktuellen Herbst Winter Kollektion kommen aus sozial engagierten Konfektionsbetrieben und kleinen Werkstätten in Indien, Peru und Bolivien. Der Produktionskontext wird auf der Anukoo-Website transparent dargestellt. „Damit machen wir den Ursprung unserer Bekleidung nachvollziehbar,“ so Schlehuber.
Wertvolle Alpakafaser und Fairtrade zertifizierte Bio-Baumwolle sind die Ausgangsmaterialien. Farblich dominieren Weiß, Taupe, Mauve und Nachtblau, teilweise kombiniert mit einem frischen Chiliton. Modelle aus Baumwolljersey, Baumwollstrick und Baumwollgewebe - Twill und Canvas - haben ihren Auftritt, darunter elegante Kleider in Wickeloptik, komfortable Strickensembles und windtaugliche Parkas. Alle Stücke tragen das Fairtrade-Gütesiegel für Baumwolle und sind G.O.T.S. zertifiziert. Edler Strick aus feiner Alpakafaser ergänzt die Baumwollkollektion, so etwa modern interpretierte Ponchos, leichte, unifarbene Tuniken und wärmende Pullis sowie eine große Auswahl darauf abgestimmter Accessoires wie Schals, Mützen und Handschuhe.
„Ich habe festgestellt, dass Investitionen in Entwicklungsprojekte ins Leere laufen, wenn die Bauern und Bäuerinnen nicht bekommen, was ihnen zusteht“, sagt Srikar Yenuka, Mitarbeiter der Chetna Organic Farmers Association (COFA) in Indien. Der 51-Jährige arbeitet als Programmdirektor für die Umsetzung nachhaltiger landwirtschaftlicher Praktiken im Rahmen des Baumwollanbaus und berichtete im Oktober 2017 auf Einladung der EZA Fairer Handel in Österreich über die Situation der Kleinbauernfamilien. Seit 2004 setzt sich die Bauernvereinigung dafür ein, die Stellung benachteiligter BaumwollproduzentInnen in der textilen Lieferkette zu stärken. Fairer Handel und biologischer Anbau sind dabei zentral.
„Wir konnten in über 100 Dörfern den Grad der Ernährungssicherheit auf 100 Prozent erhöhen. Die Abwanderung ist von 83 Prozent auf drei Prozent gesunken“, erklärt Yenuka. Die Umsetzung ganzheitlicher landwirtschaftlicher Praktiken, die auf Nahrungsmittel- und Baumwollanbau setzt, sowie eine Vermarktung zu besseren Bedingungen haben dazu beigetragen.
„Damit die wertvolle Bio-Baumwolle umweltverträglich verarbeitet wird, setzen wir in der gesamten Baumwollkollektion von Anukoo auf das G.O.T.S. Gütesiegel“, erklärt Schlehuber. Es garantiert hohe ökologische Standards entlang einer durchgängig transparenten Verarbeitung.
Ein Teil der Anukoo-Baumwollkollektion entsteht bei Rajlakshmi Cotton Mills, ein Textilbetrieb in Kolkata, der sich zur Einhaltung der Arbeitsrechte der Beschäftigten bekennt. 90 Prozent der Belegschaft im Betrieb sind gewerkschaftlich organisiert, die Gewerkschaftsvertreter verhandeln die Löhne gemeinsam mit dem Management.
Beim zweiten Konfektionspartner im Baumwollbereich – Creative Handicrafts – stehen benachteiligte Frauen aus den Slums von Mumbai im Mittelpunkt. Sie werden als Näherinnen geschult und sind in Selbsthilfegruppen und Kooperativen organisiert. Die Frauen entscheiden über die Preisgestaltung und die Verwendung des Gewinns mit. Damit sie in Ruhe ihrer Arbeit nachgehen können, wurden u.a. Tagesbetreuungen für die Kinder eingerichtet.
Die Modelle aus hochwertiger Alpakafaser kommen aus Bolivien und Peru. Die StrickerInnen wohnen in städtischen Randgebieten oder Dörfern auf dem Land. Sie arbeiten mehrheitlich in kleinen Werkstätten auf Handstrickmaschinen. Alpaka-Accessoires wie Mützen oder Schals aber auch einige Pullis entstehen in traditioneller Handstricktechnik. Die StrickerInnen haben sich zu Organisationen zusammengetan oder sich Vereinigungen angeschlossen, die sie beim Ankauf der Wolle, der Umsetzung der Designs und bei der Vermarktung zu fairen Bedingungen unterstützen.
Die ökofaire Mode von Anukoo entsteht in intensiver, direkter Zusammenarbeit zwischen EZA Fairer Handel und den Konfektionsbetrieben. Als geprüftes Mitglied der World Fair Trade Organisation – WFTO verpflichtet sich die EZA zur Umsetzung fairer Handelsprinzipien in der gesamten Organisation.
Anukoo wird im gleichnamigen Shop in Wien, in Weltläden sowie Boutiquen in Österreich, Deutschland und der Schweiz angeboten.
EZA Fairer Handel hat 1975 den Fairen Handel in Österreich begründet und setzt sich seit über 40 Jahren für eine alternative Wirtschaftsweise und gerechtere Handelsbeziehungen zwischen Nord und Süd ein. Das EZA-Produktsortiment umfasst Lebensmittel, Kunsthandwerk, Bekleidung und Bio-Kosmetik. Dahinter stehen über 140 Partnerorganisationen aus Lateinamerika, Afrika, Asien und dem Nahen Osten. Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurde ein Gesamtumsatz von knapp 16 Mio Euro erzielt.
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